climb-Kinder beweisen uns immer wieder, wie sehr es motiviert, sich sein eigenes Ziel nicht nur zu setzen, sondern es auch zu erreichen und die eigenen Pläne umzusetzen.


Wie Philippa es schaffte, ihre Stimme zu nutzen

 

Philippa ist schüchtern und nimmt sich am ersten Tag vor, sich zu trauen, vor anderen zu sprechen. Die ersten zwei Tage geht das gründlich schief. In den Containerrunden kann sie nur nicken oder mit dem Kopf schütteln. Am dritten Tag: Philippa hat mit einem schwierigen Arbeitsblatt gekämpft. „Hast du viel geschafft?“ Sie schüttelt den Kopf. Ein Container. Philippa klebt ihn auf, fängt an zu weinen – und protestiert: „Aber ich hab viel geschafft! Das war schwierig! Ich hab mir viel Mühe gegeben!“ Auf einmal ist ihre Stimme ganz laut. Zwei Tage später, auf dem Weg in den Kletterwald: „Wer möchte erklären, wie man sich im Bus verhält?“, fragt die Projektleitung. Philippa meldet sich. Und erklärt stolz, wie man sich am besten festhält. Der Kletterwald ist danach keine Herausforderung mehr. Die Containerrunden auch nicht.

 


Wie Bente gelang, was er sich vorgenommen hatte

 

Gerade in den Lernzeiten legen wir Wert darauf, dass die Kinder sich selbst Ziele setzen. Und machen damit den Kindern transparent, dass sie nicht für uns lernen, sondern für sich und dass sie selbst Verantwortung für ihr Lernen übernehmen können und müssen.

So wie Bente: Er schreibt in der Mathe-Lernzeit Sätze zu einem Diagramm auf. Ziel: Eine ganze Seite vollschreiben. Nach einiger Zeit meldet er sich und sagt, dass er nicht mehr weiterarbeiten kann, weil sein Arm weh tut. Als climb-Lehrer Tobi ihm verständnisvoll eine kurze Pause anbietet, runzelt Bente die Stirn und sagt: „Es sind ja nur noch zwei Sätze, die will ich eigentlich noch zu Ende schreiben und das mache ich jetzt gleich.“

Bente ist furchtbar stolz, als er seine vollgeschriebene Seite präsentieren kann. Er hat nicht nur sein Ziel erreicht, sondern auch noch die Fähigkeit gestärkt, ein Vorhaben abzuschließen und den Erfolg zu bewerten.

 


Wie Housseini sich das Einmaleins erarbeitete

 

Als Housseini im Sommer zum ersten Mal bei climb mitmacht, gibt uns seine Klassenlehrerin mit auf den Weg: „Da müsst ihr richtig doll aufpassen. Der macht immer so viel Ärger.“ Wir lernen Housseini kennen und stellen fest: Stimmt, den muss man im Auge behalten. Aber das gesamte Team schließt ihn und seinen Zwillingsbruder auch sofort ins Herz für ihre Neugier, Begeisterung, witzigen Sprüche und aufgeschlossene Art. Housseini löchert uns mit Fragen über Giftfrösche und Containerschiffe, findet auf dem Pausenhof Freunde und stellt im Kletterwald alle in den Schatten. Als er im Herbst das zweite Mal teilnimmt, erarbeitet er sich mit Rechenschieber und ungeahnter Geduld in den Lernzeiten das 1x1. „Ich wusste nicht, dass ich das kann“, bemerkt er verblüfft.

Ein Jahr später ist Housseini stolzer climb-Stipendiat und auf der weiterführenden Schule läuft es gut. „Ich habe da jetzt weniger Streit“, erzählt er. „Und ich kann mich viel besser konzentrieren. Bei climb lernt man das nämlich.“