Für jedes climb-Kind gibt es irgendwann die letzten Lernferien. Denn climb gibt es ausschließlich an Grundschulen. Ab der fünften Klasse geht es dann an eine weiterführende Schule und die Schüler*innen gehen ab da eigene und neue Wege. Manchmal kreuzen sich diese Wege aber unverhofft mit denen ihrer ehemaligen climb-Lehrer*innen. So wie bei Jemina und Herrn Kister, die sich vor Kurzem zufällig wiedersahen. Eine perfekte Gelegenheit, um zu schauen, wie sich Jemina an der neuen Schule zurechtfindet und welche Rolle climb noch in ihrem Leben spielt.
Als Leon Kister in seiner Rolle als Schulsprecher in die neue fünfte Klasse ging, um sich vorzustellen, staunte er nicht schlecht, als aus einer Ecke ein „Herr Kister, was machst Du denn hier?" kam. Jemina, die er im Sommer noch als Viertklässlerin bei den Lernferien unterrichtete, war nun an derselben Schule, an der Leon aktuell sein Abitur macht. In der kurzen Hoffnung, dass es nun vielleicht doch Lernferien für ältere Kinder gibt, schwärmte sie prompt vor der ganzen Klasse von climb. „Ich war im Sommer tatsächlich nur zwei Tage an Jeminas Schule, um dort auszuhelfen. Die Tatsache, dass Sie sich trotzdem an mich erinnerte, hat mich sehr gerührt und mir bewusst gemacht, welche große Rolle climb in dem Leben der Kinder spielt", resümiert Leon nun.
Dass Jemina ein großer climb-Fan ist, war schon vorher kein Geheimnis. Sie nahm mehrmals an den Essener Lernferien teil und beteiligte sich immer gerne am Programm, egal ob es um Mathe, Klettern oder ums Malen ging. Letzteres nannte sie neben Fußball selbstbewusst als eine ihrer großen Stärken. Das Team an der Essener Schule sah über die Zeit aber noch viel mehr Stärken aufblühen: Jemina übernimmt gerne Verantwortung, kann mit ihrer Begeisterung sowohl Kinder als auch die Erwachsenen anstecken und scheut sich vor keiner Herausforderung.
Mit all diesen Stärken konnte sie im Lernferien-Kontext glänzen, aber wie geht es ihr nun an der neuen Schule?
climb-Lehrer Leon konnte sie nun im Laufe des Schuljahrs ein bisschen beobachten und ist mächtig stolz. Denn Jemina sprüht nur so vor Stärkenorientierung und setzt nicht nur ihre eigenen Stärken im Schulalltag ein, sondern kitzelt sie auch aus ihren neuen Mitschüler*innen heraus. Sie ist ein Naturtalent im Streitschlichten und hatte sogar schon die Gelegenheit, mit Leons Verstärkung Konflikte in ihrer Klasse „à la climb" zu lösen. Sie ist sehr engagiert und möchte in Zukunft gerne der Mini-SV beitreten, der Schüler*innen-Vertretung für die jüngeren Klassen.
Leon hat auch für sich selbst die Erfahrung gemacht, wie viel man bei climb lernt und auf welche Weise man das Gelernte dann in seinen Alltag mitnimmt. Zu sehen, wie auch Kinder wie Jemina ein Stückchen climb in einen neuen Alltag bringt können, macht ihn sehr zuversichtlich, dass die Lernferien langfristig wirken. „Sie war bei ihren letzten Lernferien wirklich traurig, dass sie nun die Schule wechseln musste. Nun redet sie immer weniger mit mir über climb, aber sie trägt climb eindeutig noch im Herzen."
Jemina glaubt übrigens nicht daran, dass die Lernferien in diesem Sommer ihre letzten waren. Sie ist sich ziemlich sicher, dass wir sie in ein paar Jahren wiedersehen werden: dann als climb-Lehrerin!
Leider können wir nicht bei allen unseren climb-Kindern nachverfolgen, wie es ihnen auf ihren weiteren Bildungswegen ergeht. Aber Geschichten wie die von Jemina geben uns einen wertvollen Einblick in unsere Wirkung über die Lernferien hinaus.
Und wir stellen fest: Kinder können auch außerhalb der Lernferien eigenständig Möglichkeiten finden und Räume mitgestalten, in denen sie ihre Stärken einbringen können.
Bei den Lernferien untersuchen wir durch regelmäßige Vor- und Nachdiagnosen sowie Befragungen von Kindern, Eltern und Klassenlehrkräften, ob Kinder innerhalb der zwei Wochen Verbesserungen in den Zukunftskompetenzen zeigen, die bei climb gefördert werden.
Die Ergebnisse veröffentlichen wir regelmäßig in unserem climb-Magazin. Den Download-Link sowie weitere Monitoring- und Evaluationsergebnisse sind hier auf unserer Homepage zu finden.
Wollen wir gemeinsam wirken?