Eine neue Sprache zu lernen ist ganz schön schwer, vor allem, wenn man noch niemanden kennt, mit dem man sie üben kann. Zum Glück sind die Lernferien die perfekte Gelegenheit, neue Freunde zu finden. Und in den Herbstferien in Offenbach gab es sogar eine ganz besondere Freundin für die geflüchteten Kinder: Mila, der Wombat, half ihnen, wenn sie sich noch nicht trauten, mit anderen Kindern Deutsch zu sprechen. Und das funktionierte ganz großartig!
Acht Kinder sitzen im Leuchtturm-Zimmer im Stuhlkreis und reden angeregt darüber, was sie gerne mögen. „Ich mag Pizza.", „Ich mag Fußball.", „Ich mag Mila!". Mila ist das Stofftier, das sich gerade auf Zlatas Arm befindet. Ein kuscheliges Wombat, das den Kindern, die zum großen Teil aus der Ukraine kommen und erst seit Kurzem in Offenbach am Main sind, beim Deutsch Lernen hilft.
Die Idee, Mila zu den Lernferien mitzubringen, kam von Christine Klemmer, die in den Offenbacher Herbstferien die Rolle des Refugee-Leuchtturms übernahm. Diese Stelle wurde im vergangenen Sommer geschaffen, um geflüchtete Kinder gezielt zu fördern. Dies wurde maßgeblich durch die großzügige Spende des SAP Solidarity Fund e.V. möglich gemacht. Christine engagiert sich seit mehreren Jahren regelmäßig als ehrenamtliche climb-Lehrerin und nutzte nun ihre Erfahrung und ihre Fähigkeit, zu jedem Kind einen Zugang zu finden, um auch ängstliche Kinder fürs Sprechen zu begeistern. In den Lernzeiten bastelten die Kinder Deutschbücher, schrieben kleine Steckbriefe, lernten die wichtigsten Sätze für ihren Schulalltag und erzählten Mila, dem Wombat, was sie gerne mögen.
Wenn Mila mit dabei war, blühten die Kinder auf. Wer sie in der Hand hielt, war an der Reihe, und Kinder, die sonst sehr still waren, freuten sich auf einmal, endlich etwas auf Deutsch sagen zu dürfen. „Ich glaube, Mila hat den Kindern geholfen, Hemmungen beim Sprechen zu überwinden. Die meisten haben zu Beginn kaum gesprochen. Und mir hat sie als Lehrerin geholfen, authentisch zu bleiben und trotzdem Brücken zu den Kindern zu bauen.", erzählt Christine. Alle liebten Mila so sehr, dass sie sogar ihren eigenen Briefkasten bekam, damit die Kinder ihr Briefe schreiben konnten. Beim Abschlussfest stellten die DaZ-Kinder sogar den Eltern und allen Kindern den süßen Wombat vor und jede und jeder von ihnen hat etwas gesagt. „Das ist Mila. Mila hat mit uns Deutsch gelernt. Mila mag Popcorn. Mila mag…“
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